Jüdische Musik

Jascha Nemtsov ist ein international renommierter Experte für jüdische Musik und seit 2013 Professor für Geschichte der jüdischen Musik an der Musikhochschule Weimar. Seine Forschungsprojekte, Publikationen und öffentliche Veranstaltungen umfassen alle Gebiete jüdischer Musik.

Vor kurzem erschien Nemtsovs Lehrbuch „Jüdische Musik: Einführung“. Das Lehrbuch ist in einer klaren, verständlichen Sprache geschrieben und richtet sich an Studierende sowie an alle, die sich für Musik und Kultur interessieren. Die Geschichte der jüdischen Musik erscheint hier in ihrer gesamten Bandbreite, im kulturhistorischen Kontext und in ihrer engen Verbindung mit anderen Kulturen und Religionen.

Wie in vielen anderen Musikkulturen gibt es auch in der jüdischen Musik vier große Bereiche, die eng miteinander verwoben sind:

  • Synagogale Musik – traditionelle, bis heute teilweise mündlich überlieferte religiöse Musik mit zahlreichen regionalen Ausprägungen
  • Jüdische Volksmusik – mündlich überlieferte vokale und instrumentale weltliche Musik, ebenfalls mit zahlreichen regionalen Formen und Ausprägungen
  • Jüdische Kunstmusik – hochprofessionelle komplexe Gattungen wie Oper, Sonate oder Streichquartett, die in der (europäischen) Hochkultur verwurzelt sind und zugleich Elemente jüdischer Musiktradition enthalten
  • Jüdische Populärmusik – Lieder, zunächst hauptsächlich mit jiddischen, später mit hebräischen Texten, die seit Ende des 19. Jahrhunderts in Europa und Nordamerika und seit den 1930er Jahren auch in Palästina und Israel entstanden sind und sowohl durch Veröffentlichungen als auch mündlich verbreitet wurden.