Jascha Nemtsov

Pianist und Musikwissenschaftler

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Jascha Nemtsov

Jascha Nemtsov ist Pianist und Musikwissenschaftler, Professor für Geschichte der jüdischen Musik an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar.

Neben dem bekannten und bewährten Repertoire gilt sein besonderes Interesse verfolgten und zu Unrecht vergessenen Komponisten, die Opfer des Nationalsozialismus und des Stalinismus geworden sind. Das Schaffen von mehreren bedeutenden Komponisten wurde speziell dank seiner Forschung und seinen CD-Einspielungen dem Vergessen entrissen.

Sein weiteres Spezialgebiet ist jüdische Musik, insbesondere die jüdische Kunstmusik vom Anfang des 20. Jahrhunderts – das erstaunliche Oeuvre einer ganzen Komponistenschule (der Neuen Jüdischen Schule), die Nemtsov wiederentdeckte und aufarbeitete. 2024 veröffentlichte er darüber seine Monographie „From St. Petersburg to Vienna: The New Jewish School in Music (1908–1938) as Part of the Jewish Cultural Renaissance” sowie das Lehrbuch „Jüdische Musik: Einführung“, die erste Publikation dieser Art weltweit.

Bislang erschienen von Jascha Nemtsov insgesamt 10 Monographien und mehr als 40 CDs. 2007 bekam er den Preis der Deutschen Schallplattenkritik und 2018 den Preis OPUS KLASSIK. Seine jüngste CD „Ukrainian Préludes“ wurde für die International Classical Music Awards 2025 nominiert.

„Musik war schon immer mein Beruf. Geschichte ist seit meiner Kindheit meine wichtigste Passion. Judentum ist meine Identität. In meiner Arbeit sind diese drei Bereiche miteinander verbunden.“ (Jascha Nemtsov)

Jascha Nemtsov

NEUERSCHEINUNGEN

Jüdische Musik: Einführung

Rombach, 1. Auflage, 2024, 280 Seiten

Das Lehrbuch „Jüdische Musik: Einführung“ ist die erste Publikation dieser Art weltweit. Es richtet sich an Studierende sowie an alle, die sich für Musik und Kultur interessieren. Jüdische Musik wird hier als ein modernes, internationales, von Austausch, Offenheit und Diversität geprägtes Phänomen vorgestellt. Die Geschichte der jüdischen Musik erscheint in ihrer gesamten Bandbreite, im kulturhistorischen Kontext und in ihrer engen Verflechtung mit anderen Religionen und Kulturen.

Ukrainian Préludes

hänssler CLASSIC / Deutschlandfunk Kultur 2024
Nominiert für die International Classical Music Awards (ICMA) 2025

Jascha Nemtsov

„The overarching impression I got from listening to the disc – which I felt compelled to do over and over again – was that every piece is steeped in humanity. … I have rarely come across a disc where, as in this case, every one of the 42 pieces here by three composers bowled me over. It wasn’t as if there were some diamonds among the rough; rather, there was no rough but all diamonds.“
(Steve Arloff, musicweb international)